NABU-Exkursion am 05. Feb. 2011 mit dem Bus zum Bodensee

Ausschreibung in der örtlichen Presse:

Busausfahrt zu den Wintergästen am Bodensee am 5. Februar 2011 (mit gemeinsamem Essen)

Der Bodensee, das größte deutsche Binnengewässer, zählt international zu den bedeutendsten Rast- und Überwinterungsgebieten für Wasservögel in Mitteleuropa. Bereits Mitte November waren u. a. über 20000 Kolbenenten, fast 50 Prachttaucher, vereinzelt Sterntaucher, über 50 Singschwäne, 13 Zwergschwäne, verschiedene Möwenarten anwesend. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der zahlreichen Arten, die angetroffen werden können.
Treffpunkt: Samstag, 05.02.2011, 7:00 Uhr, Süßen, Heidenheimer Str./Ecke Barbarossastr. an der Bushaltestelle  bei der Kreissparkasse.

 

 

Obwohl die Teilnehmermeldungen anfänglich nur sehr schleppend eingingen, benötigten wir nach Anmeldeschluss  einen Bus für 38 Personen.  5 Nachmeldungen kamen auf die Warteliste. Wir fuhren pünktlich gegen 07:00 Uhr ab, legten auf halbem Wege eine Pause ein, und waren gegen 10:00 Uhr in Friedrichshafen.

 


 

 

Unser erstes Ziel war die Rotachmündung am östlichen Ortsrand von Friedrichshafen. Dort wurden wir bereits von unseren Exkursionsleitern Ulrich Maier (Bildmitte) und Matthias Hemprich erwartet. Nach einer kurzen Begrüßung gingen wir der Rotach entlang zum Bodensee. Auf dem Weg dorthin sahen wir einen Gänsesäger im Flug und einen Kolben- Stockentenhybriden


 

 

Trotz strahlender Sonne und einer Temperatur im Bereich zwischen 5 und 10° C, empfing uns ein eiskalter Wind. Dabei stieß die Outdoorbekleidung einzelner Teilnehmer bereits an ihre thermische Grenze.

 


 

 

 

 

Beim Anblick einer Vielzahl vor uns schwimmender Möwen, vergaßen wir ganz schnell die gefühlten minus 20 ° C und fokussierten unsere optischen Geräte auf Steppen-, Mittelmeer-, Sturm-, Silber- und Lachmöwe.


Matthias Hemprich informierte uns ausführlich über die Bestimmungsproblematik  der beobachteten Grossmöwen.  So haben die einzelnen Spezies bis zum 4. Kalenderjahr unterschiedliche Kleider. Schon damit kann man einen Orni vom Albvorland zur Verzweiflung bringen. Soll er dann noch gleichaussehende Arten wie Steppen- und Mittelmeermöwen aufgrund ihrer Augen- oder Beinfarbe klar bestimmen, kommt er weit über seine Leistungsgrenze. Wir waren alle froh, danach nicht von ihm abgefragt zu werden.

Foto: A . Nowak - Lachmöwe

 


 

 

Halb durchgefroren fuhren wir von der Rotachmündung nach Fischbach um Pracht- und Sterntaucher zu sehen. In den letzten Wochen waren diese Wintergäste dort ständig anzutreffen. Wie bauten unsere Spektive auf, suchten die Wasserfläche ab, suchten sie noch einmal ab und suchten sie auch ein drittes Mal ab, sahen aber nur eine Handvoll Kitesurfer. Offensichtlich haben diese Wassersportler, die sich von einem Kite (Lenkdrachen, Windschirm) mit ihrem Surfbrett übers Wasser ziehen lassen, unsere Gäste aus dem Norden vertrieben.


 

Michael Nowak,
Initiator, Organisator, Gesamtverantwortlicher, Exkursionsleiter, Vorstand und Superorni - ein Mann für alle Fälle

 

 

Ulrich Maier (links) und Matthias Hemprich (unten) unsere Führer vor Ort, beteiligen sich schon seit Jahrzehnten an den Wasservogel-zählungen am Bodensee. Ihre Orts- und ornithologischen Kenntnisse waren für uns von großem Vorteil. Sie haben sich auf Anfrage sofort freiwillig und unentgeltlich für unser Anliegen zur Verfügung gestellt. Dafür gebührt ihnen ein herzliches Dankeschön.


 

Nach dem Mittagsessen fuhren wir ins Eriskircher Ried. Vom Parkplatz bis zur Beobachtungsplattform beim alten Strandbad, waren es nur ein paar Gehminuten. Wir haben schon von Weitem gehört, was wir auch sehen wollten. Es hörte sich an wie laute Unkenrufe, war aber tatsächlich der "Gesang" der Singschwäne. Und wer genau schaute, sah dazwischen auch einzelne Zwergschwäne. Beide Spezies sind ebenfalls Wintergäste und unterscheiden sich lediglich am Gelbanteil am Schnabel. Nur,  wie bestimmt man diese Schwäne, wenn sie ständig mit dem Kopf unter Wasser nach Nahrung suchen?

 

 

 

Auf der verhältnismäßig kleinen Plattform herrschte großes Gedränge, denn nur von dort sah man über das Schilf bis zur Wasserfläche. Leider musste in Raten beobachtet werden und nicht jedem gelang es dabei, so einen Schwan sicher zu bestimmen. Entschädigt wurden wir aber von zwei Großen Brachvögeln, die gut sichtbar im Uferbereich nach Nahrung suchten.

 

 

Von November bis März verraten melodische Rufe die Anwesenheit von Singschwänen im Eriskircher Ried. Zeitweise suchen über 400 Tiere in der Uferzone zwischen Rotach- und Schussenmündung nach ihrer Lieblingsspeise, den Überwinterungsknollen der Laichkräuter. Damit ist das Eriskircher Ried einer der wichtigsten süddeutschen Überwinterungsplätze der im Hohen Norden brütenden Art.

Foto: Da draußen konnte man die Sing- und Zwergschwäne sehen.

 

 

 

 

Nach ca. 20 Min. Fußmarsch durch`s Ried kamen wir zum Eriskircher Strandbad. Wir hatten Glück, keine Badegäste störten unsere ornithologischen Beobachtungen. Dafür sahen wir Enten in allen Variationen, wie Reiher-, Tafel- Schell-, Kolben- und Stockenten. Hier lohnte es sich Fernglas, Spektiv und Foto auszupacken.


 

Zu allem Glück stand auch noch die Sonne im richtigen Winkel, somit konnten wir die Farbenpracht der Wasservögel in vollen Zügen genießen. Außerdem war der Wind weg und wir hatten zwischenzeitlich eine Temperatur von 12 ° C. Eine Steigerung war nicht mehr möglich.

 


 

 

 

 

 

 

Da vorne sind sie. Heinz und Sonja waren von ihren Spektiven nicht mehr wegzubekommen.

 

 



 

 

Und nun sieht man sie richtig, Reiher- und Tafelenten  die wie wir die  warme Nachmittagssonne genießen


 

 

 

 


Beide Fotos: A. Nowak
 


 

 

 

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Das ist nicht Osama bin Laden  von der Al-Qaida mit der Panzerfaust, sondern Andreas, Michaels Bruder, ein begnadeter Tierfotograf.  Seine Standardaufnahmen sind für uns Hobbyknipser Spitzenfotografien.

Krickenten im Flug

 

 


38 Teilnehmer - 38  strahlende Gesichter
Wir waren alle begeistert - Eine Steigerung wird kaum mehr möglich sein


 


 

 

 

Gegen 18:00 Uhr setzten wir uns wieder in den Bus und kamen gegen 20:00 Uhr in Süßen an

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 Fotos: W. Lang
Text: W. Lang

 

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